Entwicklung der Gedenkstätte
Während das Kasernengelände ab 1956 wieder als Standort des österreichischen Bundesheeres genutzt wurde, drohte das Areal des ehemaligen Krematoriums bereits in den ersten Nachkriegsjahren zu verfallen. Diese Entwicklung rief 1948 den niederösterreichischen KZ-Verband auf den Plan, aber auch die Gemeinschaft ehemaliger französischer KZ-Häftlinge, die Amicale de Mauthausen, kritisierte den schlechten Zustand des Gebäudes. Die Amicale hatte bereits im Jahr 1949 im Zuge einer ihrer „Pilgerfahrten“ eine Gedenktafel angebracht.
Die Tafel im Gedenken an die französischen KZ-Opfer am Melker Krematoriums-Schornstein wurde im Herbst 1949 eingeweiht. Entworfen wurde sie von dem Architekten Wilhelm Schütte, Foto ZHZ Melk, 2022.Am 2. Juli 1950 wurde das Grundstück, auf dem sich das Krematoriumsgebäude befindet – wohl nicht zuletzt aufgrund einer Intervention des französischen Hochkommissars Marie Émile Antoine Béthouart – in die Obhut der Stadt Melk übergeben. Der niederösterreichische KZ-Verband begann im Jahr 1951 mit Instandhaltungs-Maßnahmen und brachte eine erste österreichische Gedenktafel an. Im Jahr 1962 wurde das Areal offiziell zum öffentlichen Denkmal erklärt, als Gedenkstätte adaptiert und wanderte in die Obhut des Bundesministeriums für Inneres. In den Folgejahren wurden sowohl im Außenareal als auch im Krematoriumsraum selbst zahlreiche weitere nationale sowie individuelle Gedenktafeln angebracht. Die KZ-Gedenkstätte Melk (Melk Memorial) befindet sich heute in der Obhut der KZ-Gedenkstätte Mauthausen.