Melk

Bewachung: Lager-SS und Luftwaffe

Das KZ-Außenlager Melk wurde von einer kleinen Gruppe von ca. 30 Mann der Lager-SS Mauthausen geleitet. Nachdem in den ersten Wochen der SS-Mann Anton Streitwieser das Lager führte, folgte ihm schon im Mai 1944 Julius Ludolph als Lagerführer nach und blieb bis zur Evakuierung des Lagers im April 1945 in dieser Funktion. Im Rahmen des Zählappells auf dem Appellplatz am Beginn und am Ende des Arbeitstages kam es wiederholt zu schweren Misshandlungen der Häftlinge durch Julius Ludolph und andere SS-Männer der Lagerleitung. Während die Lagerverwaltung nur rund 20 bis 30 Mann der Lager-SS umfasste, waren rund 500 Wehrmachtssoldaten der Luftwaffe für die Außenbewachung des Lagers zuständig. Sie durften das Schutzhaftlager offiziell nicht betreten. Die Wehrmachtssoldaten versahen ihren Wachdienst sowohl auf den Wachtürmen, die sich rund um das Areal des Schutzhaftlagers befanden, als auch entlang der Postenkette sowie bei den verschiedenen Arbeitskommandos. Sie begleiteten außerdem die Arbeitskommandos vom Lager bis zur Arbeitsstelle und wieder zurück. Im Zuge dieser Bewachungstätigkeit kam es regelmäßig zu gewalttätigen Übergriffen oder sogenannten „Erschießungen auf der Flucht“, die in Wahrheit oft gezielte Tötungen waren.