Melk

Themenrundgänge Melk

Themenrundgänge finden zu bestimmten Aspekten der KZ-Geschichte statt. Sie werden von externen Expert*innen oder Mitarbeiter*innen der KZ-Gedenkstätte Melk durchgeführt. Der Eintritt ist immer frei. Bitte kleiden Sie sich dem Wetter entsprechend.

01. März 2025, 14:00 – 16:00 Uhr
Februar 1945: Der Mord an slowakischen Widerstandskämpfern 

19. Februar 1945: Unweit der Stadt Melk wird ein Militärkonvoi mehrmals von amerikanischen Tieffliegern angegriffen. In den Militär-LKWs der Waffen-SS befinden sich slowakische Widerstandskämpfer, die von Bratislava aus in das KZ Mauthausen überstellt werden sollen. Für die alliierten Flieger sind die LKWs wohl nicht als Gefangenentransport erkennbar. Während die beteiligten SS-Männer außerhalb der LKWs in den Straßengräben in Deckung gehen, müssen die Gefangenen auf den LKWs ausharren und sind dem Beschuss hilflos ausgeliefert. Während die schwer Verwundeten einfach liegen gelassen werden, bringt man alle anderen Verletzten in das KZ-Außenlager Melk, wo sie ins Häftlingsrevier eingewiesen werden. Der Rundgang widmet sich diesem speziellen Ereignis und seinen Nachwirkungen unter anderem durch Berichte von KZ-Überlebenden.

Referentin: Melanie Grubner (pädagogische Mitarbeiterin KZ-Gedenkstätte Melk)

Treffpunkt: Bahnhof Melk (Bahnsteig 1 an der Südseite beim Park & Ride Parkplatz)

Anmeldung unbedingt erforderlich unter:
education@mauthausen-memorial.org
Tel: +43 7238 2269-0

 

25. April 2025, 16:00 – 18:00 Uhr
Lager, Stift und Stadt: Perspektiven einer Melker Nachbarschaft

Das KZ-Außenlager in der Biragokaserne befand sich nur wenige Gehminuten vom Zentrum Melks entfernt und lag auf einer Anhöhe gut sichtbar am Hügel gegenüber des Benediktinerstifts. Während des einjährigen Lagerbestehens kam es – obgleich das Lager selbst hermetisch abgeriegelt war – zu vielen Kontakten zwischen KZ, Stadt und Stift. Im Zuge des Rundgangs werden diese „Kontaktzonen” und „Berührungspunkte” aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Was wussten die Melker Stadtbewohner:innen über das KZ? Inwieweit profitierten regionale Betriebe von dem riesigen „Projekt Quarz”? Welche Rolle spielten Stadt und Stift für die NS-Propaganda? Wie blickten KZ-Häftlinge auf das bedeutende historische Gebäude am gegenüberliegenden Hügel?

Direkt vor Ort werfen wir anhand historischen Bildmaterials einen Blick auf die Nachbarschaft zwischen Lager, Stift und Stadt. Dabei richten wir den Fokus nicht nur auf die Zeit des Lagerbestehens, sondern blicken auch auf die umkämpfte Entwicklungsgeschichte der Gedenkstätte im ehemaligen Krematorium ab 1945.

Referent: Christian Rabl (wissenschaftlicher Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätten Melk und Mauthausen)

Treffpunkt: Bahnhof Melk

Anmeldung unbedingt erforderlich unter:
education@mauthausen-memorial.org
Tel: +43 7238 2269-0

 

11. Juli 2025, 16:00 – 18:00 Uhr
Der Luftangriff auf das KZ Melk im Juli 1944

Im Laufe des Lagerbestehens wurde das KZ Melk auch zum unmittelbaren Schauplatz des Kriegsgeschehens. Im Juli 1944 kam es zu einem alliierten Luftangriff auf die Stadt Melk, der auch das KZ-Areal ganz erheblich in Mitleidenschaft zog. Mehr als 220 KZ-Häftlinge sowie 22 Bewacher der Luftwaffe fielen am 8. Juli einem Bombardement der 15. US-Luftflotte zum Opfer. Der Rundgang widmet sich aus drei Perspektiven den Geschehnissen um den 8. Juli. Aus Sicht der Melker Bevölkerung, der Bewachung und der KZ-Häftlinge werden die Tage rund um den Luftangriff nachgezeichnet. Von dem Angriff ganz besonders betroffen war die Häftlingsbaracke „Objekt 10“, die im ersten Stock seit der Lagereröffnung als Häftlingsunterkunft fungierte. In den Wochen nach dem Bombardement wurde das Gebäude von Häftlingen wieder instandgesetzt und einige der Deckenbalken wurden zynischen Inschriften versehen, wie etwa „Arbeit macht frei". Diese historischen Überreste aus der Zeit des KZ-Bestehens sind bis heute erhalten geblieben und können im Rahmen des Rundgangs besichtigt werden.

Referentin: Melanie Grubner (pädagogische Mitarbeiterin KZ-Gedenkstätte Melk)

Treffpunkt: Bahnhof Melk (Bahnsteig 1 an der Südseite beim Park & Ride Parkplatz)

Anmeldung unbedingt erforderlich unter:
education@mauthausen-memorial.org
Tel: +43 7238 2269-0

 

25. Oktober 2025, 14:00 – 16:00 Uhr
Belastete Orte? Das Melker Kasernenareal und das KZ-Außenlager Melk

Das KZ-Außenlager Melk wurde 1944 in einer bereits seit der Monarchie vorhandenen Kaserne errichtet. Nach dem II. Weltkrieg wurde die Kaserne für einige Zeit als Durchgangslager für Vertriebene und geflohene sogenannte Sudetendeutsche verwendet. Seit dem Jahre 1956 wird sie wieder vom österreichischen Bundesheer genutzt. Im Rundgang werden die verwobenen Geschichten des Kasernengeländes mit dem KZ Außenlager Melk und dessen Nachnutzung betrachtet. Der Ort in der Zeit wird genauer unter die Lupe genommen. Wie kann mit „belasteten Orten“ umgegangen werden? Wo sind die Grenzen zwischen „belastetem“ und „unbelastetem“ Areal? Was sind Vorteile und Nachteile von ortsbezogenem Gedenken? Wie gehen wir damit in der Gegenwart um?

Es geht um den Umgang mit Erinnerung, Vergessen, Gedenken und Lernen im Rahmen der Gedenkstätte Melk.

Referent*in: Josua Camhy (pädagogische*r Mitarbeiter*in KZ-Gedenkstätte Melk)
Treffpunkt: Gedenkstätte Melk Memorial, Schießstattweg 2, 3390 Melk

Anmeldung unbedingt erforderlich unter:
education@mauthausen-memorial.org
Tel: +43 7238 2269-0