Melk

Austellung im ehemaligen Krematorium

Am 8. Mai 1992 wurde in den Räumen des ehemaligen Krematoriums in Melk eine Überblicksausstellung über die Lagergeschichte eröffnet. Es war zu dieser Zeit die erste Ausstellung an einem ehemaligen Außenlager-Standort in Österreich überhaupt. Die Ausstellung wurde von Bertrand Perz und Gottfried Fliedl konzipiert und basiert im Wesentlichen auf den Forschungsergebnissen von Bertrand Perz, der mit der Studie „Das Projekt Quarz“ Ende der 1980er-Jahre die bis heute grundlegende wissenschaftliche Arbeit über die Melker Lagergeschichte vorgelegt hat.

Im Rahmen der Ausstellung wird die Beteiligung und Mitverantwortung ziviler Rüstungsfirmen – allen voran der Steyr Daimler Puch AG – an der Errichtung des Melker Außenlagers thematisiert. Zwei Räume widmen sich dabei dem zentralen Zweck des Außenlagers, nämlich der Errichtung einer Stollenanlage mit dem Decknamen „Projekt Quarz“ unter dem Wachberg unweit der Westbahnstrecke beim Dorf Roggendorf.

Darüber hinaus wird anhand zahlreicher Überlebenden-Berichte, Fotos und Zeichnungen der Lebens- und Arbeitsalltag im Lager dargestellt, der vom täglichen Kampf ums Überleben geprägt war. Zudem wird die Räumung des Lagers thematisiert sowie die Befreiung der Melker KZ-Häftlinge in Ebensee am 6. Mai 1945. Ergänzt wird die Ausstellung durch einige Original-Objekte aus der Stollenanlage sowie durch Erinnerungsstücke ehemaliger Melker KZ-Häftlinge.