Melk

Neue Gedenktafel

12.10.2024

für homosexuell verfolgte Melker KZ-Häftlinge

Neue Gedenktafel
Andreas Brunner (Co-Leitung QWIEN – Zentrum für queere Geschichte) bringt eine Pride Flag an der neuen Gedenktafel für als homosexuell verfolgte Melker KZ-Häflinge an.
Im Rahmen des Projekts „Beleuchten. Hinsehen. Würdigen. Queere Häftlinge im KZ Melk“ fand am 12. Oktober ein Spezialrundgang statt. Organisiert von MERKwürdig – Zeithistorisches Zentrum Melk in Kooperation mit QWIEN, legte Melanie Grubner, Projektleiterin und Guide, den Fokus auf die Häftlinge, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verfolgt wurden.
 
Der Rundgang bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, in Kleingruppen die Einzelschicksale homosexuell verfolgter KZ-Häftlinge zu betrachten. Die offizielle Anerkennung dieser Menschen als NS-Opfer erfolgte in Österreich erst 2005. Daher thematisierte der Rundgang auch die Nachkriegszeit und die aktuellen Herausforderungen im Gedenken an diese Opfer.
 
Anschließend fand in der KZ-Gedenkstätte Melk ein Gedenkakt statt, bei dem eine neue Gedenktafel für die homosexuell verfolgten Melker KZ-Häftlinge enthüllt wurde. Grubner erläuterte die Entstehung des Projekts und wies auf den Vandalismus hin, der sich gegen eine Pride-Fahne richtete, die 2023 im Gedenkraum angebracht wurde. Dabei betonte sie, wie wichtig es sei, den vor fast 80 Jahren ermordeten Menschen ihre Menschenwürde symbolisch zurückzugeben. Sie appellierte, dass es in politisch herausfordernden Zeiten eines wachsamen Hinsehens bedarf, wenn die Würde von Menschen angezweifelt wird.
 
Andreas Brunner von QWIEN brachte ein Pride-Fähnchen an der Gedenktafel an, um die Zerbrechlichkeit des Erinnerns an queere Häftlinge zu symbolisieren. Der Verein MERKwürdig wird auch in Zukunft sicherstellen, dass dieses Fähnchen wieder angebracht wird, sollte es entfernt werden. Bunte Blumen, die die Vielfalt unter den Opfern symbolisieren, wurden im Gedenkraum abgelegt.